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Keine Frage des Geldes

Zu ihrem 20. Geburtstag hat der Alumni-Verein der Hochschule einen Financial Aid Fund geschenkt



Die Idee

 

Der Alumni Financial Aid Fund soll unseren Studierenden als niedrigschwellige Unterstützung bei der Bewältigung von außergewöhnlichen finanziellen Belastungen dienen. Je nach verfügbaren Mitteln im Fonds und Bedürftigkeit der Antragstellerinnen und -steller können Zuschüsse für studienbegleitende Kosten gewährt werden, sei es für neue Gesetzestexte, ein Outfit für Praktika oder einen neuen Laptop. Die Idee für einen solchen Fonds als Geschenk zum 20. Geburtstag unserer Hochschule kam uns Anfang des Jahres, noch vor Aufkommen der Corona-Pandemie, als wir darüber nachgedacht haben, was die Bucerius Law School im Kern ausmacht.

 

Gerade für den Alumni-Verein war stets von zentraler Bedeutung, dass das Studium an der BLS keine Frage des Geldes sein darf und finanzielle Sorgen weder die Studienwahl noch den Studienerfolg beeinflussen dürfen. Diesem Gedanken folgend schließt der Financial Aid Fund fortan eine Lücke zwischen dem Bewerberstipendium, dem Chancenstipendium und dem (Auslands-)UGV. Bei der konkreten Ausgestaltung des Fonds, der Vergabeleitlinien und dem engen Auswahlgremium haben wir uns an vergleichbaren Projekten orientiert, die insbesondere an zahlreichen ausländischen Universitäten („emergency relief funds“), aber auch bei karitativen Trägern (z.B. „Notfonds für internationale Studierende“ der Diakonie Hamburg) zu finden sind. Weiteren wertvollen Input erhielten wir zudem von den Studierenden der Law School.

 

Die Kampagne

 

Ursprünglich war die Kampagne, in der wir bei Euch Alumni Geld für den Fonds einsammeln wollten, für Mai eingeplant. Bei der Geburtstagsfeier der Hochschule Anfang Juni sollte das Geschenk dann übergeben werden. Anfang April war klar, dass Anfang Juni das große Campusfest nicht würde stattfinden können und dass inmitten der ersten Corona-Welle nicht der richtige Zeitpunkt für eine Spendenkampagne war. Im August haben wir dann einen neuen Anlauf gestartet. Eine besondere Herausforderung war, dass im September keine physischen Treffen der Alumni stattfinden konnten. Die Kommunikation musste deswegen vollständig über Postbriefe, E-Mails, Social Media und Mundpropaganda erfolgen. Inhaltlich haben wir an den Erinnerungen an die eigene Studienzeit angeknüpft. Den ersten Tag auf dem Campus und das Kennenlernen der neuen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Aber auch die Klausur Vertragsrecht I + II und das Wissen, dass das Studium auch ohne finanzielle Sorgen schon anstrengend genug ist. Erstmals haben wir uns für diese Kampagne auch Dankeschöns überlegt, die man sich ab bestimmten Spendensummen aussuchen konnte und die (fast) alle einen Bezug zum Campus hatten.

 

Das Ergebnis

 

Mit dem Ergebnis von 30.329 € haben wir unser Ziel von 20.000 € um über 51 % übertroffen und das Spendenaufkommen gegenüber unserer letzten Kampagne aus dem Jahr 2017 (4.213 €) mehr als versiebenfacht. Dabei entfielen „nur“ 4.700 € auf Unternehmensspenden. Sagenhafte 392 Alumnae und Alumni, Freunde und Förderer des Vereins haben zu diesem Erfolg beigetragen. Damit sind unserem Aufruf in diesem Jahr dreieinhalb mal mehr Ehemalige gefolgt als noch 2017 (108). Besonders freut uns, dass unter den Spenderinnen und Spendern auch zahlreiche Alumnae und Alumni vertreten sind, von denen wir zuvor leider bereits seit längerer Zeit nichts mehr gehört hatten. Genauso stolz macht uns, dass wir für dieses wichtige Projekt 177 Erstspenderinnen und -spender gewinnen konnten.

 

Das Jahrgangsranking offenbart, dass die meisten Spenden in diesem Jahr auf den Jahrgang 2001 entfielen (3.000 €). Musste sich der Jahrgang 2009 beim absoluten Betrag noch mit Rang 2 begnügen (2.400 €), führt er das Ranking der meisten Spenderinnen und Spender an (34), dicht gefolgt von den Jahrgängen 2010 und 2013 (32 und 31). Der Jahrgang 2013 überzeugte dabei auch mit seinem Spendenaufkommen in Höhe von 1.565 €, womit er sogar die Altjahrgänge 2004 bis 2008 hinter sich lässt.

 

Die nächsten Schritte

 

Am 1. November haben wir den Fonds offiziell gestartet. Seither finden die Studierenden sowohl im Intranet der Hochschule als auch auf unserer Webseite weiterführende Informationen sowie ein Kontaktformular. Das frischgewählte Auswahlgremium – bestehend aus Alisa Priess (Jg. 2010), Jan Mysegades (Jg. 2008) und Thies Hauck (Hochschulmanagement) – entscheidet nach Kontaktaufnahme über die Vergabe von Mitteln. Mit ihnen gemeinsam werden wir die Entwicklung des Fonds in den kommenden Monaten genau beobachten und kontinuierlich eruieren, ob und wie wir beim Mittelbedarf oder unseren Vergabeleitlinien nachbessern können, damit möglichst vielen Studierenden schnell und unbürokratisch geholfen werden kann.


Maximilian Zellerhof (Jg. 2010)

Philipp Knitter (Jg. 2013)

Constantin Glaesner (Jg. 2012)


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